Im Frühjahr 2021 ist die Weltwirtschaft nach wie vor in einer schwierigen Lage. Covid-19 ist weiterhin ein wichtiges Thema und gerade in Deutschland wächst bei vielen Menschen die Unsicherheit.
Für Aktien-Anleger stellt sich momentan die Frage, welches Verhalten in der Situation angemessen ist. Denn trotz dem sich abzeichnenden Weg aus dem (Teil-)Lockdown in Deutschland mit Ladenöffnungen und voranschreitenden Impfungen gibt es weiterhin Anlässe zur Sorge. Die Gastronomiebranche beispielsweise hat weiterhin zu kämpfen.
Zwischen Frühjahresgefühlen und Angst: was steht dem DAX bevor?
In der Situation einer weltweiten Pandemie, wie es bei Covid-19 passierte, fühlen sich wohl nur die wenigsten Anleger völlig sicher. Eine Krise dieser Art und in diesem Ausmaß hat niemand bisher mitgemacht und so gehen auch die Meinungen über die Zukunft stark auseinander.
- So gibt es Aktien-Anleger, welche die Zukunft relativ pessimistisch sehen. Argumente für eine solche Einstellung zur Zukunft beziehen sich unter anderem auf das Finanzsystem.
- Vertreter dieser Meinung führen an, dass die US-amerikanische Zentralbank, die Federal Reserve, im Rahmen der Pandemie enorm viel Geld gedruckt habe.
- Dies könne langfristig nicht gut gehen.Faktisch ist die Geldmenge des Dollars in den letzten 12 Monaten um ca. 66,00 % gestiegen. Diese Angabe bezieht sich auf Mittel, welche im allgemeinen Zahlungsverkehr im Umlauf sind (auch als Geldmenge M1 bekannt).
Des Weiteren fürchten Anleger eine weltweite Insolvenzwelle, welche auch in Deutschland ängstlich erwartet wird. Gründe hierfür sind die unsichere Situation vieler Unternehmen, welche teilweise weiterhin schließen sowie die Verschiebung der Insolvenz-Antragspflicht. Diese ist momentan bis Ende April 2021 ausgesetzt.
Sind obige Argumente faktisch begründbar, werden auch theoretische Argumente vorgebracht. Folgen Anleger diesen, sieht die Zukunft für den DAX als deutschen Leitindex düster aus. Allgemein gehen sehr überzeugte Pessimisten von einer insgesamten Überbewertung des Marktes aufgrund niedriger Zinsen aus. Dies schlage sich, so die Denkweise, auch in enorm hohen Immobilienpreisen nieder.
Positive Einstellung: Neigt sich die Pandemie dem Ende zu?
Der bekannte RKI-Präsident Lothar Wieler sagte zuletzt in einer Pressekonferenz, dass man sich „im letzten Drittel“ der Pandemie befinde.
- Dieses und die voranschreitenden Impfungen sind für optimistisch eingestellte Anleger ein Grund, zuversichtlich in die nächsten Wochen zu blicken. So titelte „boerse-online.de“ am 22.01.: „Das Jahr des DAX: Warum 2021 […] ein starkes Jahr wird.“
- Auch die Entwicklung der Pandemie-Situation in anderen Ländern wie China, Israel und dem Bundesstaat Texas, welcher den Lockdown und die Maskenpflicht insgesamt beendete, geben Anlass zur Hoffnung auf einen Aufschwung an der Börse
Buy and Hold: Bloß keine Panik
Während aktive Anleger im Guten wie im Schlechten mitfiebern, sind langfristig orientierte Investoren nicht sehr erschüttert. Getreu Graham, Buffet, Kostolany und Co. heißt es hier: Bloß keine Panik. Bei Anlagehorizonten, welche bis zu mehreren Jahrzehnten reichen, ist diese Einstellung Teil der Investmentstrategie. Wer mit einem konsequenten „Kaufen und nie wieder verkaufen“ in das Anlegen an der Börse geht, kann in der Covid-19-Pandemie beruhigt schlafen.
Fazit: eine ambivalente Aussicht
Wenn man alles oben erwähnte in Betracht zieht, scheint eine eindeutige Beurteilung der nächsten Börsenwochen schwierig. Da der Verlauf der Pandemie-Lage nicht eindeutig vorhersehbar ist, sind von einem euphorischen „Run“ auf den DAX bis hin zu apokalyptischen Szenarien alle Ansichten vertreten.
Mittelt man zwischen diesen Positionen aus, kann man sagen: Probleme, welche in Folge von Covid-19 und Maßnahmen auftreten, könnten sich bald mehr und mehr lösen.
Andererseits ist die Situation des Finanzsystems durchaus Gegenstand nachvollziehbarer Kritik, während mittelfristige Folgen von Insolvenzanträgen weiterhin im dunklen liegen. Eins werden die nächsten Wochen also: schwer vorhersehbar und möglicherweise etwas unruhig für kurz- bis mittelfristig orientierte Anleger.